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    DAB vor dem Aus in Deutschland?

    Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) hält die Einführung des digitalen Sendestandards DAB im Hörfunk für gescheitert und will ihm den Geldhahn nun endgültig zudrehen.


    Eine Fortführung der Finanzierung in Form des bisherigen Entwicklungsprojektes komme nicht infrage, heißt es in einem am Montag in Berlin vorgelegten KEF-Papier. Es sei nicht gelungen, die Zahl der DAB-Empfangsgeräte in Deutschland deutlich zu vergrößern. Schätzungen gingen von bundesweit etwa 200 000 Geräten aus.

    Nach Kommissionsangaben haben die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten seit 1997 knapp 180 Millionen Euro in den Sendestandard investiert, ohne einen Durchbruch zu erreichen. Zu den Vorreitern beim DAB-Einführungsversuch gehört Sachsen-Anhalt.

    DAB in Großbritannien erfolgreich

    DAB steht für Digital Audio Broadcasting. Das System zeichnet sich durch erstklassige Hörqualität aus und sollte eigentlich eines Tages den analogen UKW-Standard ablösen. Doch für den Empfang werden spezielle Endgeräte benötigt, die von der Industrie nicht in großen Stückzahlen produziert werden und relativ teuer sind. In Europa ist DAB bisher nur in Großbritannien ein Erfolg.

    Das bisherige DAB-System bilde die Hörfunklandschaft des UKW-Zeitalters ab, heißt es in dem KEF-Bericht an die Rundfunkkommission der Länder. Eine erfolgreiche Digitalisierung des Hörfunks sei mit diesem Ansatz nicht mehr zu leisten. Für digitale Audioangebote gebe es mittlerweile viele andere Verbreitungswege, etwa über das Internet.

    22,5 Millionen Euro für begrenzten Weiterbetrieb

    Um einen erfolgreichen Neustart der Digitalisierung mit einem neuen System zu ermöglichen, will die KEF nun den Rundfunkanstalten für die Gebührenperiode 2009 bis 2012 ein Projektbudget von 42 Millionen Euro zubilligen. Diese Mittel sollen aber erst genutzt werden können, wenn die KEF ein neu zu beantragendes Entwicklungsprojekt anerkannt hat.

    Die ARD-Anstalten und das Deutschlandradio könnten das DAB nicht sofort abbrechen, weil die Sender Verpflichtungen eingegangen seien, hieß es bei der KEF. Deshalb werde für den Weiterbetrieb noch ein Finanzbedarf von insgesamt 22,5 Millionen Euro anerkannt.

    jd/dpa(Focus-News)
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