Hallo Freunde,
ich möchte euch nicht "Die Studie über Leben und Werk des Theobald Septimus Blatt, zu der eine Dozentin von mir vor langer Zeit sagte, es handele sich um eine hundsgemeine Mischung aus Pseudowissenschaft und Nekrolog..." vorenthalten!
(mit freundlicher Genehmigung von Winfried Dunkel)
Teil 1:
Die frühe Schaffensperiode
Man schrieb den 12. September des Jahres 1710, als Theobald Septimus Blatt, Sohn des Tierstimmenimitators Jakob Asinus Blatt und dessen liebreizender Gattin Sieglinde-Maria, einer Weißzeugnäherin in Diensten des Klosters Zur Lieben Frau von Osnabrück, am späten Abend zu Winsen an der Luhe das Licht dieser unserer Welt erblickte und seine Stimme erhob. Theobald Septimus war das siebente Kind dieser rechtschaffenen, mit irdischen Gütern nur spärlich gesegneten Leute.
Die Neigung zur Musik ward schon früh beim kleinen Theobald Septimus erkannt. Bereits im zarten Alter von drei Jahren vermochte er auf leeren, bzw. variabel befüllten Gläsern die mannigfachsten, wenn auch noch einfachen Melodien zu erzeugen. Dies, und das lebhafte Interesse des aufgeweckten Knaben an allem, was auf irgendeine Weise mit Tönen und der sich daraus bildenden Musik zu tun hatte, überzeugte die Eltern, dem begabten Kinde eine gründliche musikalische Ausbildung zukommen zu lassen. Ein wahrhaft heroischer Entschluß, sollte der Knabe doch dermaleinst das väterliche, bereits in der fünften Generation ausgeübte Gewerbe übernehmen und damit eine achtbare Familientradition fortführen; so jedoch ward er seiner Bestimmung überantwortet.
Da der wirtschaftliche Stand der Eltern eine jahrelange, mit hohen Kosten behaftete Ausbildung des Kindes verbot, machten sie sich auf die Suche nach einem Förderer, der des Knaben Talent erkennen und mäzenieren sollte. Diesen fand man in Gestalt des Organisten der Maria-Selbdritt-Kirche zu Lünen, einen aus dem fernen Lande der Bajuwaren zugereisten Künstler mit Namen Alfons („Fonsä“) Grubenbichler. Er erwies sich als der Freund und Förderer, der das genannte Talent des mittlerweile siebenjährigen Theobald Septimus erfaßte, es zu fördern verstand, und der ihm die ersten Türen öffnete.
Im Alter von nur elf Jahren überraschte Theobald Septimus seinen väterlichen Freund Alfons Grubenbichler sowie alle seine Mitschüler und sonstigen Lehrer mit einem Liederzyklus, den er „Winsen, du Perle der Luhe“ betitelt hatte. Wenngleich auch ein Werk mit noch unverkennbar kindlicher Musikdidaktik, trägt es doch bereits in gewissen Ansätzen die Handschrift des späteren Meisters. Die Formenanalyse zeigt, daß dem Werk der Ruf der Meise zugrunde liegt („zizizipeh“), ein Thema, das ihm einen frischen und mitreißenden Duktus verleiht. Noch heute wird es bei Erntearbeiten von den fleißigen Knechten und Mägden gerne geträllert; wohl ein schlüssiger Beweis für volksnahe, das Herz mehr als den Verstand ansprechende und dieserhalb so menschliche Musik.
Als Fünfzehnjähriger verließ Blatt die Grundschule mit dem Abschluß der fünften Klasse - das Musikgenie hatte für den trockenen, seinem innersten Wesen so fremden Lehrstoff keinen Sinn.
Nach seinen Orgel- und Cembalostudien bei Alfons Grubenbichler besaß er solide Grundlagen musikalisch-handwerklicher Art, war er in die Lage versetzt, bei den Großen seiner Zeit weiterführende Studien zu betreiben. Von Alfons Grubenbichler vorzüglich und selbstlos beraten, entschied er sich für einen langen, steinigen und schwierigen, seinen Künsten jedoch adäquat dienenden Weg: Theobald Septimus Blatt entschloß sich, die Musik des Kontinentes in sich aufzunehmen, sie zu verinnerlichen, und aus dieser Fülle heraus in späteren Jahren zu komponieren.
ich möchte euch nicht "Die Studie über Leben und Werk des Theobald Septimus Blatt, zu der eine Dozentin von mir vor langer Zeit sagte, es handele sich um eine hundsgemeine Mischung aus Pseudowissenschaft und Nekrolog..." vorenthalten!
(mit freundlicher Genehmigung von Winfried Dunkel)
Teil 1:
Theobald Septimus Blatt
Genius der Musik
Erste Forschungsergebnisse, Stationen seines Lebens,
Werk und Zeitgenossen
Erste Forschungsergebnisse, Stationen seines Lebens,
Werk und Zeitgenossen
Die frühe Schaffensperiode
Man schrieb den 12. September des Jahres 1710, als Theobald Septimus Blatt, Sohn des Tierstimmenimitators Jakob Asinus Blatt und dessen liebreizender Gattin Sieglinde-Maria, einer Weißzeugnäherin in Diensten des Klosters Zur Lieben Frau von Osnabrück, am späten Abend zu Winsen an der Luhe das Licht dieser unserer Welt erblickte und seine Stimme erhob. Theobald Septimus war das siebente Kind dieser rechtschaffenen, mit irdischen Gütern nur spärlich gesegneten Leute.
Die Neigung zur Musik ward schon früh beim kleinen Theobald Septimus erkannt. Bereits im zarten Alter von drei Jahren vermochte er auf leeren, bzw. variabel befüllten Gläsern die mannigfachsten, wenn auch noch einfachen Melodien zu erzeugen. Dies, und das lebhafte Interesse des aufgeweckten Knaben an allem, was auf irgendeine Weise mit Tönen und der sich daraus bildenden Musik zu tun hatte, überzeugte die Eltern, dem begabten Kinde eine gründliche musikalische Ausbildung zukommen zu lassen. Ein wahrhaft heroischer Entschluß, sollte der Knabe doch dermaleinst das väterliche, bereits in der fünften Generation ausgeübte Gewerbe übernehmen und damit eine achtbare Familientradition fortführen; so jedoch ward er seiner Bestimmung überantwortet.
Da der wirtschaftliche Stand der Eltern eine jahrelange, mit hohen Kosten behaftete Ausbildung des Kindes verbot, machten sie sich auf die Suche nach einem Förderer, der des Knaben Talent erkennen und mäzenieren sollte. Diesen fand man in Gestalt des Organisten der Maria-Selbdritt-Kirche zu Lünen, einen aus dem fernen Lande der Bajuwaren zugereisten Künstler mit Namen Alfons („Fonsä“) Grubenbichler. Er erwies sich als der Freund und Förderer, der das genannte Talent des mittlerweile siebenjährigen Theobald Septimus erfaßte, es zu fördern verstand, und der ihm die ersten Türen öffnete.
Im Alter von nur elf Jahren überraschte Theobald Septimus seinen väterlichen Freund Alfons Grubenbichler sowie alle seine Mitschüler und sonstigen Lehrer mit einem Liederzyklus, den er „Winsen, du Perle der Luhe“ betitelt hatte. Wenngleich auch ein Werk mit noch unverkennbar kindlicher Musikdidaktik, trägt es doch bereits in gewissen Ansätzen die Handschrift des späteren Meisters. Die Formenanalyse zeigt, daß dem Werk der Ruf der Meise zugrunde liegt („zizizipeh“), ein Thema, das ihm einen frischen und mitreißenden Duktus verleiht. Noch heute wird es bei Erntearbeiten von den fleißigen Knechten und Mägden gerne geträllert; wohl ein schlüssiger Beweis für volksnahe, das Herz mehr als den Verstand ansprechende und dieserhalb so menschliche Musik.
Als Fünfzehnjähriger verließ Blatt die Grundschule mit dem Abschluß der fünften Klasse - das Musikgenie hatte für den trockenen, seinem innersten Wesen so fremden Lehrstoff keinen Sinn.
Nach seinen Orgel- und Cembalostudien bei Alfons Grubenbichler besaß er solide Grundlagen musikalisch-handwerklicher Art, war er in die Lage versetzt, bei den Großen seiner Zeit weiterführende Studien zu betreiben. Von Alfons Grubenbichler vorzüglich und selbstlos beraten, entschied er sich für einen langen, steinigen und schwierigen, seinen Künsten jedoch adäquat dienenden Weg: Theobald Septimus Blatt entschloß sich, die Musik des Kontinentes in sich aufzunehmen, sie zu verinnerlichen, und aus dieser Fülle heraus in späteren Jahren zu komponieren.
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