Diese Antwort an Dr. Holger Kaletha schreibe ich hier, da ich in Ösiland auf moderiert gesetzt bin.
http://www.hififorum.at/wbb2/thread.php?postid=88087#post88087
Hallo Holger,
als Teilnehmer an den Blindtests in München und am Chiemsee muss ich meine Statements auch noch dazu abgeben.
Wir hatten am Chiemsee genügend Zeit uns einzuhören. Es stellte sich sehr schnell heraus, dass die meisten Teilnehmer an diesem Workshop kneifen wollten und nur Edith und ich für den tatsächlichen Blindtest zur Verfügung standen.
Den gesamten Nachmittag über wurde in dem Hörraum von den Teilnehmern umgestöpselt. Edith und ich haben dann zwischendurch immer wieder den Hörraum aufgesucht, hörtechnisch das Kabel bestimmt und dann jeweils optisch überprüft auf Richtigkeit. Jeder Test am Nachmittag war eindeutig und fehlerfrei.
Nachdem die beiden Kabel so leicht auch im Blindtest auseinanderzuhalten waren, habe ich UweM angeboten, den kürzeren, aber für uns schwereren Testablauf zu wählen. Wir wollten entgegen dem Rat von jakob einfach nur schnell mit dieser Kleinigkeit fertig sein, um dann wieder mit den anderen Teilnehmern zusammen den Whisky auszutrinken.
Im abendlichen Blindtest ereilte mich dann das Schicksal. Die ersten vier Tests liefen perfekt. Uwe dachte schon daran, den Test vorzeitig zu beenden ob der Perfektion. Der fünfte Durchgang ging daneben. Ungünstigerweise forderte mich Uwe auf, mich von dem Fehlurteil optisch zu überzeugen. Von da an gings bergab. Plötzlich waren meine Unterscheidungskriterien nicht mehr greifbar. Raten war angesagt. Endeffektlich hatte ich dann 6 von 10 Treffer. Ediths Durchlauf ging ohne Störung mit 7 von 10 Treffern. Sie beschwerte sich bei mir aber in einer Umsteckpause darüber, dass ihr die Konzentration verloren ginge.
Ich habe mich nach dem Blindtest in München wie auch dem Blindtest am Chiemsee auf die Hinterbeine gestellt. Zusammen mit anderen Usern haben wir über die Zeit einiges zusammengetragen, was darauf schließen lässst, dass der Kurzzeit-Blindtest nicht für die Detektion von kleinen Unterschieden geeignet ist, wenn die Teilnehmer persönlich etwas beweisen wollen und dabei im Rampenlicht stehen.
Mir ist vollkommen klar, dass Menschen, denen das Gesetz des ersten Anscheines intellektuell näher liegt, die doch recht komplizierten Wahrnehmungsvorgänge nicht wirklich nachvollziehen können. Allerdings höhlt steter Tropfen den Stein und es war über die Zeit zu beobachten, dass es bei verschiedenen Menschen angekommen ist, dass nicht alles so ist, wie es im ersten Moment scheint.
Es gibt noch viele dicke Bretter zu bohren. So lange wir noch nicht genau Bescheid wissen, empfehle ich den Menschen weiterhin, sich auf ihre bewährte Wahrnehmung zu verlassen und sich nicht das Unglück in Form von untauglichen Kurzzeit-Blindtests ins Haus zu holen. Man kann keinen verlorenen Tag aufholen.
Grüßle vom Charly
http://www.hififorum.at/wbb2/thread.php?postid=88087#post88087
Hallo Holger,
als Teilnehmer an den Blindtests in München und am Chiemsee muss ich meine Statements auch noch dazu abgeben.
Wir hatten am Chiemsee genügend Zeit uns einzuhören. Es stellte sich sehr schnell heraus, dass die meisten Teilnehmer an diesem Workshop kneifen wollten und nur Edith und ich für den tatsächlichen Blindtest zur Verfügung standen.
Den gesamten Nachmittag über wurde in dem Hörraum von den Teilnehmern umgestöpselt. Edith und ich haben dann zwischendurch immer wieder den Hörraum aufgesucht, hörtechnisch das Kabel bestimmt und dann jeweils optisch überprüft auf Richtigkeit. Jeder Test am Nachmittag war eindeutig und fehlerfrei.
Nachdem die beiden Kabel so leicht auch im Blindtest auseinanderzuhalten waren, habe ich UweM angeboten, den kürzeren, aber für uns schwereren Testablauf zu wählen. Wir wollten entgegen dem Rat von jakob einfach nur schnell mit dieser Kleinigkeit fertig sein, um dann wieder mit den anderen Teilnehmern zusammen den Whisky auszutrinken.
Im abendlichen Blindtest ereilte mich dann das Schicksal. Die ersten vier Tests liefen perfekt. Uwe dachte schon daran, den Test vorzeitig zu beenden ob der Perfektion. Der fünfte Durchgang ging daneben. Ungünstigerweise forderte mich Uwe auf, mich von dem Fehlurteil optisch zu überzeugen. Von da an gings bergab. Plötzlich waren meine Unterscheidungskriterien nicht mehr greifbar. Raten war angesagt. Endeffektlich hatte ich dann 6 von 10 Treffer. Ediths Durchlauf ging ohne Störung mit 7 von 10 Treffern. Sie beschwerte sich bei mir aber in einer Umsteckpause darüber, dass ihr die Konzentration verloren ginge.
Ich habe mich nach dem Blindtest in München wie auch dem Blindtest am Chiemsee auf die Hinterbeine gestellt. Zusammen mit anderen Usern haben wir über die Zeit einiges zusammengetragen, was darauf schließen lässst, dass der Kurzzeit-Blindtest nicht für die Detektion von kleinen Unterschieden geeignet ist, wenn die Teilnehmer persönlich etwas beweisen wollen und dabei im Rampenlicht stehen.
Mir ist vollkommen klar, dass Menschen, denen das Gesetz des ersten Anscheines intellektuell näher liegt, die doch recht komplizierten Wahrnehmungsvorgänge nicht wirklich nachvollziehen können. Allerdings höhlt steter Tropfen den Stein und es war über die Zeit zu beobachten, dass es bei verschiedenen Menschen angekommen ist, dass nicht alles so ist, wie es im ersten Moment scheint.
Es gibt noch viele dicke Bretter zu bohren. So lange wir noch nicht genau Bescheid wissen, empfehle ich den Menschen weiterhin, sich auf ihre bewährte Wahrnehmung zu verlassen und sich nicht das Unglück in Form von untauglichen Kurzzeit-Blindtests ins Haus zu holen. Man kann keinen verlorenen Tag aufholen.
Grüßle vom Charly
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